Die weltweite Stromerzeugungskapazität auf Basis erneuerbarer Energien hat sich im vergangenen Jahr um rund 264,6 Gigawatt (GW) beziehungsweise 9,6 Prozent auf 3.371,8 GW zum Jahresende 2022 erhöht. Dies ist der bisher größte Zubau, der innerhalb eines Jahres realisiert wurde. Dies geht aus einer Statistik der Renewable Capacity Statistics 2023 hervor, die von der International Renewable Energy Agency (IRENA) veröffentlicht wurde.

Den größten Zuwachs erzielten 2022 Solaranlagen. Die weltweite Solarkapazität stieg um 191,6 GW – dies entsprach 22,2 Prozent – auf 1.053,1 GW. Die Windanlagen erhöhten ihre Kapazitäten um 9,1 Prozent – dies waren 74,7 GW – auf 898,8 GW. Damit entfielen allein auf Sonne und Wind 90,4 Prozent der 2022 realisierten Zubauleistungen von erneuerbaren Energieanlagen. Mit sieben Prozent war die Wasserkraft und mit 2,6 Prozent die Bioenergie an der Kapazitätszunahme beteiligt. Geothermie und Meeresenergie machten zusammen weniger als 0,1 Prozent aus. Nach den Technologien setzten sich die globalen Kapazitäten der Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien Ende 2022 wie folgt zusammen:

Wasserkraft 37,2 %
Solarenergie 31,1 %
Windenergie 26,7 %
Bioenergie 4,4 %
Geothermie und Meeresenergie 0,5 %

Der Hauptkapazitätszuwachs entfiel 2022 mit 59,4 Prozent auf Asien und dies ohne Eurasien und ohne den mittleren Osten. 19,4 Prozent entfielen auf Europa, 9,9 Prozent auf Nordamerika, 6,3 Prozent auf Mittel- und Südamerika, 1,2 Prozent auf Eurasien (dazu zählen Armenien, Aserbeidschan, Georgien, Russland und Türkei), 1,8 Prozent auf Ozeanien (Australien, Neuseeland und Südsee), 0,9 Prozent auf Afrika sowie 1,1 Prozent auf den mittleren Osten. China dominiert die Weltökostromerzeugung, auch wenn es auf der anderen Seite der größte Kohlestromverbraucher in der Welt ist, mit einem Kohlestromanteil von 60% seiner Energieerzeugung.

China treibt auf allen Ebenen, ob Kohle, Kernkraft oder Erneuerbarer die Stromerzeugung voran, um die wachsende Wirtschaft mit ausreichend Strom zu versorgen. Allein in 2022 wurden 140,6 GW erneuerbare Energiekapazitäten in China zugebaut. Damit waren dort Ende 2022 1.161 GW erneuerbare Energieleistung installiert. Dies entspricht einem Anteil an der globalen Kapazität bei den erneuerbaren Energien von gut einem Drittel. An zweiter Stelle rangieren die USA mit 351,7 GW und dies entspricht einem Weltmarktanteil von 10,4 Prozent. An dritter Position folgt Brasilien mit 175,3 GW, an vierter Stelle Indien mit 163 GW und auf Platz 5 Deutschland mit 148,4 GW, gefolgt von Japan mit 117,5 GW und Kanada mit 105,8 GW. An der global installierten erneuerbaren Energieleistung zur Stromerzeugung hält Deutschland einen Anteil von 4,4 Prozent.

Wenn man sich die einzelnen erneuerbaren Technologien ansieht, so führt China die Rangliste bei Wasser-, Wind-, Sonne- und Bioenergie an. Bei Wasserkraft belegen Brasilien, USA, Kanada, Russland, Indien, Norwegen, Türkei, Japan und Frankreich die Plätze zwei bis zehn. Weltweit haben 30 Staaten eine größere erneuerbare Wasserkraftkapazität als Deutschland. Wie der Bericht anmerkt, ist die Leistung der Stromerzeugungskapazitäten auf Basis von Wasserkraftstoff auf dem gesamten afrikanischen Kontinent, trotz dort bestehender großer Potenziale, mit 35,7 GW kaum größer als in Norwegen mit 34,1 GW. Bei Windkraft und Solarenergie steht Deutschland im Ranking hinter China und USA auf Platz drei. Bei den Solarkapazitäten ist Deutschland auf Platz vier hinter China, USA und Japan.