Im Jahr 2009 wurde der Aktionsplan Jugendschutz der Tankstellenbranche ins Leben gerufen. Bei diesem Plan ging es darum, für eine konsequente Einhaltung des Jugendschutzgesetzes beim Alkoholverkauf an Tankstellen zu sorgen.
Die Tankstellenbranche hatte im Rahmen des Aktionsplans zugesagt, bis Ende des Jahres 2009 15.000 SchuJu-Zertifikate vorweisen zu können. Bei ca. 15.000 Tankstellen in der BRD zur damaligen Zeit, bedeutete dies im Durchschnitt ein Zertifikat je Tankstelle.
Auch die ED-Partner wurden gebeten, hieran teilzunehmen. Mehr als 250 ED-Partner und ED-Tankstellenmitarbeiter hatten diese Aktion erfolgreich unterstützt. Dieses Engagement begeisterte die seinerzeitige Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Frau Sabine Bätzing sehr, so dass sie gemeinsam mit Herrn Franz, Tankstellenberater unseres Hauses, Ende 2009 die Tankstelle Löcher in Rengsdorf besuchte, um sich in der Praxis über den Jugendschutz an Tankstellen zu informieren.
Dass die Branche dieses Thema wahrnahm und immer noch wahrnimmt, zeigen auch folgende Zahlen: Seit 2009 wurden mehr als 50.000 Verkäuferinnen und Verkäufer in den Vorschriften des Jugendschutzgesetzes geschult. Bei ED wurde an den Kassen der Hinweis aufgestellt: Man sieht Ihnen Ihr Alter gar nicht an, um die Kunden beim Kauf von Alkohol aufzufordern, freiwillig mittels eines Personalausweises ihr Alter zu belegen. Die Tankstellenbranche wird deshalb den Aktionsplan bis Ende 2013 weiter verlängern. Neben den Schulungen soll in den Verkaufsräumen der Tankstellen mit Plakaten und Aufklebern für die Akzeptanz des Jugendschutzes geworben werden. Mit diesen Unterstützungsmaßnahmen soll dem Verkaufspersonal die Einhaltung des Jugendschutzes erleichtert werden.
Mit dem Aktionsplan bekennt sich die Tankstellenbranche zu ihrer Verantwortung beim Verkauf von Alkohol, so Klaus Picard, Hauptgeschäftsführer des Mineralölwirtschaftsverbandes (MWV). Jugendschutz darf nicht nur auf dem Papier stehen. Wir sorgen dafür, dass er tatsächlich umgesetzt wird. Der Aktionsplan Jugendschutz der Tankstellenbranche wird getragen von den Verbänden MMV, BFT, Uniti, BTG, ZTG und deren Mitgliedern. Die Verbände wollen die Zahl der Schulungen auf 60.000 Teilnehmer erhöhen. Das Niveau von Hinweisen im Verkaufsraum soll gehalten werden. Darüber hinaus sind heute bereits 40 Prozent der Kassensysteme in der Lage, beim Verkauf entsprechender Produkte, das Verkaufspersonal automatisch an die geltenden Altersgrenzen zu erinnern. Diesbezüglich möchten die Verbände die Quote auf 50 Prozent erhöhen. Jürgen Ziegner, Geschäftsführer des Tankstellenpächter- und -Betreiberverbandes ZTG, sieht in der Kontinuität dieses Programms ein wichtiges Element: Wir werden in unseren Anstrengungen nicht nachlassen, so seine Aussage.
Mechthild Dyckmans, Drogenbeauftragte der Bundesregierung, erklärte Folgendes: Ich begrüße, dass sich die Branche auch weiterhin aktiv dafür einsetzt, dass der Jugendschutz beim Alkoholverkauf konsequent eingehalten wird. Der Aktionsplan setzt mit seinen Schulungen an einem zentralen Punkt an: Dem Verhalten des Verkaufspersonals gegenüber dem Kunden.
Auch wir werden uns weiter der Verantwortung für den Jugendschutz an der Tankstelle stellen und unsere Tankstellenpartner und deren Mitarbeiter bitten, auch in 2013 zum Auffrischen der aktuellsten Gesetzgebung die Jugendschutzzertifikate per Internettest zu aktualisieren. Neue Mitarbeiter sollten aufgefordert werden, sich einem solchen 10-minütigen Test, zwecks Einhaltung des Jugendschutzes, zu unterziehen.