Der Chiphersteller Infineon hat zusammen mit Statista eine Umfrage zur E-Mobilität durchgeführt. Bei der Befragung kam es zu folgenden Ergebnissen:
Zwei Drittel der befragten Autofahrer können sich grundsätzlich vorstellen, ein Elektroauto anzuschaffen. In der Altersklasse zwischen 18 und 39 Jahren lag die Zustimmung bei knapp 80 Prozent. Bei den 60- bis 69-jährigen dagegen bei rund 50 Prozent. Die Bereitschaft zum Kauf eines E-Autos steigt gemäß der Befragung mit dem Einkommen der Menschen. In der Einkommensklasse von 4.000 Euro und mehr monatlichem Haushalts-Nettoeinkommen, zeigten 74 Prozent der Befragten die Bereitschaft zum Kauf eines E-Autos.
Allerdings sagten die Befragten auch, dass sie für die E-Mobilität „grünen“ Strom wünschen. 60 Prozent der Befragten halten „grünen“ Strom für wichtig. Je jünger die Befragten waren, desto größeren Wert legten sie auf regenerative Energiequellen als Stromlieferant für emissionsfreies Fahren. Die Mehrheit der Studienteilnehmer findet, dass Strom aus erneuerbaren Energiequellen dort erzeugt werden sollte, wo die Bedingungen besonders gut sind. Das gilt etwa für Offshore-Windkraftanlagen in der Nordsee. Allerdings würden nur 21 der Befragten eine große Stromtrasse akzeptieren, wenn diese weniger als fünf Kilometer von ihrem Wohnort verliefe. Solarparks genießen bei den Befragten die höchste Akzeptanz. Die gute Stimmung für Solarparks ist bei den Umfrageteilnehmern, die für ein Elektroauto in Frage kämen, noch einmal höher. Hier erklärten 74 Prozent einen Solarpark im Umkreis von fünf Kilometer zur Wohnadresse zu akzeptieren. Beim Laden von E-Autos ergab die Umfrage von Infineon und Statista eine klare Präferenz: Die Autofahrer wollen ihren Stromer am liebsten zu Hause mit Energie versorgen. Deutlich weniger Menschen bevorzugen die Lademöglichkeit bei der Arbeit, in Einkaufszentren, Tankstellen, öffentlichen Parkplätzen und Parkhäusern. Wenn denn schon unterwegs Strom getankt werden muss, sind 70 Prozent der Befragten nicht bereit, Ladezeiten von über 30 Minuten zu akzeptieren.
Bis die Stromerzeugung in Deutschland ausschließlich auf regenerative Energie umgestellt werden kann, ist es noch ein langer Weg. Wir werden noch längere Zeit -auch nach dem Abschalten von Atomstrom auf Kohle- und Gaskraftwerke zurückgreifen. Es müssen auch noch viele Trassen gebaut werden, um den Strom von den Offshore-Windparks in der Nordsee in den Süden der Republik zu transportieren. So lange der Strom nicht aus regenerativer Energie erzeugt wird, sind Elektroautos „Schädlinge ohne Auspuff“, wie der Spiegel schrieb.
Eine andere Untersuchung des schwedischen Umweltinstituts IVL ließ vor kurzem einige Elektrofans aufhorchen. Laut diesem Institut entsteht alleine bei der Produktion der Batteriezellen pro Kilowattstunde eine Klimagasemission, die bis zu 200 Kilogramm Kohlendioxid entspricht. Zum Vergleich: Bevor sie überhaupt einen Kilometer gefahren sind, belasten Elektroautos das Klima schon so, wie der fossile Benzinverbrauch eines sparsamen Kleinwagens, wenn er über 200.000 Kilometer auf der Karosserie hat.
Wie NTV feststellte, sind es die Batterien, die das derzeitige Problem der Elektromobilität darstellen. Zudem sind die Akkus bei Elektroautos der entscheidende Kostenfaktor. Bei einem E-Smart kostet das Batteriesystem rund 6.000 bis 7.000 Euro und beim Model S von Tesla 15.000 bis 20.000 Euro, abhängig von der jeweiligen Leistung. Wie erschwinglich die Stromautos in Zukunft sein werden, hängt maßgeblich von der Preisentwicklung der Akkus ab. Einige Experten glauben, dass, bedingt durch die hohe Nachfrage in China nach Elektroautos, die Preise für die Batterien um bis zu 10 Prozent anziehen werden. Andere hoffen auf den technischen Fortschritt, sodass hierdurch die Lithium-Ionen-Batterie billiger würde. Wieder andere forschen an der Feststoffbatterie, da diese wohl die bessere Alternative zur Lithium-Ionen-Batterie ist. Bisher wird auch das Thema ausgeblendet, was nach dem Ende der Lebensdauer mit den Batterien geschehen soll. Wie sind diese nachhaltig und umweltunschädlich zu entsorgen?