Belgien prüft Kernkraftwerke bis 2045 laufen zu lassen anstatt 2025 auszusteigen

Belgien betreibt zurzeit sieben Atommeiler, die für 50 Prozent der Stromversorgung des Landes stehen. Die belgische Regierung hatte 2003 verkündet, dass 2022 ein Atommeiler, 2023 ein weiterer und 2025 fünf Atommeiler vom Netz gehen. Der Eigentümer der Atomanlagen ist Engie. Engie möchte die maximale Laufleistung von Atommeilern von 50 auf 60 Jahre verlängern, wie der Energieinformationsdienst (EID) berichtete. Engie ist bereit 2022 und 2023 die versprochenen zwei Anlagen zu schließen. Allerdings möchte man die anderen Atommeiler – unter anderem Doel 4 und Tihange 3 – bis 2045 laufen lassen. Belgien hatte im Herbst 2018 erhebliche Versorgungsprobleme, als nur ein Reaktor am Netz war.

Um zu vermeiden, dass die Lichter ausgehen, wie es der Konzern Engie formulierte, will man die Laufzeitverlängerung beantragen. Bis 2030 will Belgien 35 Prozent weniger CO2 ausstoßen als 2005, so das Ziel der Regierung. Belgien hatte Ende 2018 der EU-Kommission einen neuen nationalen Klimaplan vorgelegt. Dieser wurde im Juni 2019 von der EU als unzureichend bewertet.