E10 statt E5 tanken würde drei Millionen Tonnen CO2 einsparen
Wie der Focus berichtete, könnten die Autofahrer mit einem Handgriff an der Zapfsäule die CO2-Emissionen recht schnell und einfach reduzieren. Würden die Autofahrer mehr E10 tanken, so würden die CO2-Emissionen sinken.
Der Kunde kann an jeder Tankstelle zwischen zwei verschiedenen Super Benzinsorten, das heißt E5 und E10, wählen. Während etwa in den USA höhere Ethanolbeimischungen völlig normal sind, tanken nur 15 Prozent der Deutschen E10, auch wenn der Kraftstoff etwas günstiger ist und fast alle Motoren E10 vertragen. Wieder mal ein Widerspruch im menschlichem Denken und Handeln. Alle wollen was fürs Klima tun, aber nur wenige Autobesitzer tanken E10.
Eine neue Studie des Bundesverbandes der deutschen Bioethanolwirtschaft hat folgende Fakten aufgezeigt: Biokraftstoffe aus Ethanol haben einen geringeren Energiegehalt als Benzin. Allerdings hat Ethanol bessere Verbrennungseigenschaften und erhöht die Oktanzahl. Biokraftstoffe der zweiten Generation kommen aus pflanzlichen Resten und nicht mehr aus der Frucht der Pflanze, das heißt diese Biokraftstoffe konkurrieren nicht mehr mit dem Teller der Menschen. Wenn die Kunden an der Tankstelle E10 statt E5 tanken, würde man bei dem aktuellen Fahrzeugbestand rund 3,1 Millionen Tonnen an CO2-Emissionen pro Jahr einsparen, so das Ergebnis der Ethanol Studie. Dies entspricht im Effekt dem Einsatz von 1 Millionen Elektroautos, ohne dass ein Fahrzeug mit staatlichen Prämien gestützt oder getauscht werden müsste.
Um diese Tatsache zu untermauern, wurden fünf Autos abwechselnd mit verschiedenen Benzinsorten betankt. Durchgeführt wurden die Vergleichstests im Technikzentrum des ADAC in Landsberg. Diese Tests zeigten, dass durch die Nutzung der Benzinsorte Super E10 nicht nur die CO2-Emissionen, sondern auch der Stickoxid- und Feinstaubausstoß von Benzinern sinkt, so das Fazit des Bundesverbandes Bioethanol.
Laut den Testergebnissen verbrauchen die getesteten Fahrzeuge – ein Ford Fiesta 1.1, ein Opel Corsa 1.4, ein VW Golf Variant 1.0 TSI, ein Renault Mégane TCE 160 und ein BMW 318i – mit E10 nicht mehr Benzin als mit E5. Sicherlich kann man kritisch anmerken, dass aus fünf Fahrzeugen noch kein echter Flottenverbrauch zu bilden ist. Andererseits hatte auch der ADAC in seinen Untersuchungen immer wieder hervorgehoben, dass Abweichungen im Alltagsbetrieb nach oben und unten möglich sind, denn die größten Verbrauchsunterschiede sind nach ADAC-Erfahrungen auf die unterschiedliche Fahrweise und auf äußere Einflüsse (Verkehrsfluss, Witterung, Streckenführung, Außentemperatur usw.) zurückzuführen.
Letztlich geht es darum, mit heute bereits vorhandenen Möglichkeiten, den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Eine der einfachsten und schnellsten Möglichkeiten bis zu drei Millionen Tonnen CO2 einzusparen, wäre durch den hundertprozentigen Einsatz von E10 bei allen Ottomotoren sofort möglich. Zurzeit scheint aber keine Partei in Deutschland den Mut zu haben, E5 über eine Gesetzesänderung aus dem Markt zu nehmen, wie es ursprünglich für 2014 schon geplant war.