Auslandsmärkte wachsen wieder – China besonders stark

Die deutsche Automobilindustrie war in Deutschland im ersten Quartal nicht erfolgreich. Anders sah es im Ausland aus. Für das 1. Quartal meldet BMW einen Rekordabsatz. So legte die BMW Gruppe inklusive der Marken Mini und Rolls-Royce um 33,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu und verkaufte weltweit 636.000 Autos, so viel wie noch nie zum Jahresauftakt. Die Daimler-Marken Mercedes und Smart lieferten rund 590.000 Autos aus und somit 21,8 Prozent mehr als im Vorjahr.

In China, dem mit Abstand wichtigsten Markt für die Konzerne, läuft das Geschäft wieder auf Hochtouren. BMW verdoppelte hier seine Verkäufe auf knapp 230.000 Autos. Das entspricht dem Volumen aller europäischen Länder zusammen. Mercedes legte in China um 60 Prozent zu und setzte dort mehr als doppelt so viele Autos ab wie auf dem einst dominierenden US-Markt. In Europa bleibt das Erholungsniveau schlecht. Beide Unternehmen fahren in etwa auf Vorjahresniveau. Europas Wirtschaftskraft fällt ohnehin im Zuge der Corona-Krise im Weltmarkt in seiner Bedeutung deutlich zurück, wie das Handelsblatt berichtete. China und Amerika kommen deutlich besser durch die Krise und die wirtschaftliche Bedeutung der europäischen Länder könnte nach der Pandemie deutlich schwächer geworden sein.

Aktuell kämpft die Automobilindustrie allerdings zudem mit Versorgungsengpässen. Die Halbleiterindustrie ist mit der Chipproduktion am Limit. In der Regel müssen Chips vier Monate im Voraus geordert werden. Hyundai hat in Südkorea die Produktion in einem Werk in Ulsam bereits für eine Woche ruhen lassen. Aber auch der japanische Produzent Subaru kündigte an, in Japan die Produktion zu drosseln, da ihnen Chips fehlten. Mittlerweile melden Toyota, VW, Daimler und BMW ebenfalls einen Halbleiter-Engpass. Vorrang haben bei den Automobilherstellern aktuell größere und damit renditestarke Modelle sowie Elektroautos und Hybride. Elektroantriebe brauchen auch mehr Halbleiter als konventionelle Verbrennungsmotoren. Alle Kfz-Hersteller sind allerdings zuversichtlich, dass sich der Engpass bei den Halbleitern im zweiten Halbjahr wieder entspannt.