Wie sieht es der Kunde?

Arthur D. Little hat eine Studie erstellt, die sich mit den Trends der Branche beschäftigt. Weltweit wurden 6.500 Kunden aus 10 Ländern zu ihrer Meinung zum autonomen Fahren, zum Elektroauto und zum Car-Sharing befragt. Trends, die die Branche bewegen und scheinbar viele deutsche Kunden kalt lassen.

Während das selbstfahrende Auto vor allem in China und Korea mit großer Zustimmung rechnen kann, sind die deutschen Kunden skeptisch. Nur 22 Prozent würden auf ein vollständig selbstfahrendes Auto umsteigen. 42 Prozent lehnen dies komplett ab. Aus diesem Grund kommt Arthur D. Little zu der Erkenntnis, dass es eine Herausforderung wird, die hohe Anzahl der skeptischen Kunden vom autonomen Fahren zu überzeugen. Aber selbst das teil-autonome Fahren, das heute schon in einigen Modellen der deutschen Premium-Autobauer angeboten wird, findet bei den Kunden keine signifikant höhere Zustimmung, so das Ergebnis der Studie. Interessanterweise sehen die Befragten autonomische Stauassistenten und Einparkhilfen wiederum positiv. In der Studie sind immer noch 37 Prozent aller befragten Kunden der Ansicht, das autonome Fahren sei unsicherer als die bisherige Technik. Dabei gilt gerade das unfallfreie Fahren als das wichtigste Argument für das selbstfahrende Auto. Auch die Datensicherheit ist ein Hemmschuh für die neue Technologie. Ein Großteil der Kunden hat massive Bedenken hinsichtlich der Sicherheit ihrer privaten Daten, so Arthur D. Little.

Neben dem autonomen Fahren fehlt auch einer weiteren Zukunftstechnologie die Akzeptanz. Die überwiegende Mehrheit der Befragten halten Elektroautos für unattraktiv. Abschreckend sind weiterhin der hohe Preis, die geringe Reichweite und die langen Ladezeiten. Besonders hoch ist die Ablehnung allerdings in Deutschland. Mehr als ein Viertel aller deutschen Kunden würde keinen Preisaufschlag für ein Elektroauto akzeptieren. Selbst wenn es den Herstellern und der Politik gelingen würde, Preis-, Lade- und Reichweitenprobleme aus dem Weg zu schaffen, würden nach Berechnungen von Arthur D. Little nur etwa 9,7 Prozent aller Autokäufer auf ein Elektroauto umsteigen.

Auch beim Car-Sharing stellt Arthur D. Little keinen schnellen Durchbruch fest. Rund 50 Prozent aller Kunden geben an, dass Car-Sharing für sie keine Option ist. Bis zum Jahr 2020 soll der Umsatz mit Car-Sharing auf einen Wert von 4,5 Milliarden Euro ansteigen. Die Flotte der Car-Sharing-Anbieter dürfte im selben Zeitraum um 149.000 Fahrzeuge anwachsen. Doch damit wäre Car-Sharing weiterhin ein Nischenangebot, denn alleine in Europa werden jährlich 12 Millionen Autos verkauft.