Verschiedene Wege zu günstigeren Batterien nach 2025 – oder wird es doch eher 2030?

Die Batterie im Elektroauto ist der mit Abstand größte Kostenfaktor. Derzeit kostet ein Pack Lithium-Ionen-Batterien durchschnittlich 137 Dollar pro Kilowattstunde. Einzelne Anbieter, wie Tesla, kommen auf weniger als 100 Dollar. Dies ist eine echte Pionierleistung der Branche, denn vor zehn Jahren lag der Preis noch rund achtmal höher. Um Elektroautos im Massenmarkt allerdings konkurrenzfähig und ohne staatliche Zuschüsse zu produzieren, muss der Preis weiter sinken. Gelingen soll das unter anderem mit einer Verbesserung der Batteriezellen. So will Tesla, zusammen mit Panasonic, die sogenannten 4680-Zellen fertigen. Diese Zellen haben einen Durchmesser von 46 Millimetern und eine Höhe von 80 Millimetern. Tesla verfolgt das Ziel am Gewicht zu sparen und die Leistung zu erhöhen. Allerdings schafft dies neue Probleme. So kommt es aufgrund des größeren Volumens zu einer stärkeren Hitzeentwicklung. Tesla verbaut daher in der Zelle keinen speziellen Stromabnehmer, sondern der Deckel wird zur Übertragung der Energie genutzt. Dadurch legen die Elektroden einen viel kürzeren Weg zurück, was die Ladegeschwindigkeit der Zellen verbessert.

In der neuen Fabrik in Grünheide will Tesla eine Trockenbeschichtung einführen. Hierdurch soll die Herstellungszeit verkürzt werden. Ziel ist es, bis 2030 die Kosten der Batterieherstellung auf 60 Dollar (rund 40 – 50 Prozent weniger gegenüber 2021) pro Kilowattstunde zu senken.

Viele hoffen hierzu auch auf die Feststoffbatterie. Diese ist der Lithium-Ionen-Batterie grundsätzlich überlegen, da sie mehr Reichweite, eine höhere Energiedichte, einen schnelleren Ladevorgang und eine längere Haltbarkeit ermöglicht. Auf dem Weg in die Massenproduktion gibt es allerdings noch viele Hindernisse. So ist das Material oft brüchig und die Fertigung daher kompliziert. Ob dieser Batterietyp den kommerziellen Durchbruch erreichen und in Großserie produziert werden wird, ist laut Batterieexperten noch nicht abzusehen. Und am Ende steht auch die Frage, ob die Feststoffbatterie preislich mit der Lithium-Ionen-Batterie mithalten kann. Toyota wollte die erste Feststoffbatterie eigentlich schon längst auf der Straße haben und in diesem Jahr in Serienfertigung gehen. Dieses Ziel wurde jetzt auf 2025 verschoben.

Die Hersteller wollen die Energieeffizienz weiter erhöhen. Tesla kommt mit dem Modell S derzeit mit einer Kilowattstunde auf eine Reichweite von 6,4 Kilometer. Der Mercedes EQC schafft 4,4 Kilometer und der Audi e-tron 3,7 Kilometer. Im Herbst soll das neue Elektroauto des US-Startups Lucid Air mit einer Reichweite von 7,3 Kilometer pro Kilowattstunde auf den Markt kommen. Das amerikanische Startup baut einen Elektromotor, der 45 Prozent leichter und 59 Prozent stärker als die Elektromotoren der Konkurrenz sein soll. Der Lucid Air soll für 69.900 US-Dollar bestellbar werden, 480 PS und eine Reichweite von 653 Kilometern haben. Die Touring-Variante kommt dann auf einen Preis von 87.500 US-Dollar und bringt es auf 620 PS. Der Grand Touring mit 800 PS und 832 Kilometern Reichweite soll zu einem Preis von 131.500 US-Dollar im Markt platziert werden. Dank seiner 900-Volt-Technologie soll der Lucid Air Strom für 482 Kilometer in nur 20 Minuten nachladen können.