Mithilfe von Biosprit die CO2-Bilanz im Straßenverkehr verbessern
Leider ist die Einführung des Biosprits E10 in 2011 durch diverse Fehler der Kfz-Hersteller, aber auch durch Fehlinformationen des Autoclubs ADAC krachend gescheitert.
Dennoch wird in der Politik und in der Automobilindustrie wieder intensiv über eine neue Benzinsorte diskutiert: E20. Dieses Benzin soll, wie der Name vermuten lässt, bis zu 20 Prozent Ethanol aus Biokomponenten enthalten und weniger Kohlendioxyd produzieren. Somit würde E20 helfen, die Klimaziele zu erreichen. Ein Sprecher des Mineralölwirtschaftsverbandes erklärte hierzu: „Das Erreichen der Klimaziele der Europäischen Union, wie auch die deutschen Ziele im Verkehrssektor, setzt derartige Maßnahmen voraus“. Mercedes erklärte gegenüber dem Brennstoffspiegel, dass es derzeit weltweit und herstellerübergreifend Überlegungen gäbe, den Ethanolgehalt zu steigern.
Bei BMW weisen Aufkleber im Tankdeckel bereits darauf hin, dass neue Motoren einen E20 Kraftstoff vertragen werden. Der Hersteller spricht davon, dass alle aktuellen Ottomotoren dafür geeignet seien. Notwendig wäre in all diesen Fällen jedoch eine rechtliche Freigabe für die Nutzung des Biobenzins. Diesbezüglich müsste zunächst die Erneuerbare-Energien-Richtlinie der EU überarbeitet werden. Aus diesem Grund muss erst einmal eine einheitliche Norm hierfür geschaffen werden. Der VW-Konzern ist ebenfalls an einer Einführung von E20 interessiert.
Auch die Mineralölkonzerne haben die Forschung zu E20 schon lange positiv abgeschlossen und dieses Produkt in anderen Ländern bereits in den Markt eingeführt.
Die Mineralölindustrie wartet nur noch auf die rechtlichen Voraussetzungen, die im europäischen und deutschen Raum geschaffen werden müssen. Experten rechnen damit, dass die neue Benzinsorte in den kommenden drei Jahren eingeführt wird, so DIE WELT. Mithilfe des Biosprits kann der CO2-Ausstoß auch im aktuellen Fahrzeugbestand reduziert werden, ohne dass Fahrzeuge oder Motoren ausgetauscht werden müssen. Auf diese Tatsache weist der Biokraftstoffverband immer wieder hin. Auch die Technische Universität Berlin hat in einer Studie bewiesen, dass mithilfe von E20 eine deutliche Absenkung der Kohlendioxidemissionen zu erreichen ist. Es bleibt spannend, welche Anstrengungen die Hersteller unternehmen, um E20 zur Marktreife zu bringen.