Eine neue Quote wird diskutiert

Die auf den Verkehr spezialisierte Klimaschutzorganisation T&E fordert von der EU-Kommission, den Automarkt nachfrageseitig zu regulieren und will hier bei den Firmenwagen ansetzen. Firmen mit einem Fuhrpark von mehr als 25 Fahrzeugen, sollte eine E-Auto-Quote auferlegt werden, empfiehlt die Organisation der EU. Wie hoch diese sein soll, besagt ihre Studie jedoch nicht. Begründet wird die Forderung damit, dass sechs von zehn neu zugelassenen Autos in der EU Firmenwagen sind, diese aber zu 96 Prozent mit Benzin oder Diesel angetrieben werden und im Durchschnitt doppelt so stark am Verkehr teilnehmen, als von Privatpersonen zugelassene Autos.

Für eine EU-weite E-Auto-Quote für Firmenwagen stellt T&E zwei gesetzliche Optionen zur Disposition: Eine Erweiterung der Clean-Vehicles-Richtlinie aus dem Jahr 2019 oder eine Extravorschrift. Bei der Clean-Vehicles-Richtlinie, die bis zum 2. August 2021 von den EU-Staaten umgesetzt werden muss, geht es um Ausschreibungen. Sie schreibt den öffentlichen Beschaffungsstellen Mindestziele für saubere Fahrzeuge vor, wenn sie diese kaufen oder leasen. T&E hält die zweite Option für geeigneter, weil die Clean-Vehicle-Richtlinie 2019 gerade überarbeitet wurde und eine Revision erst 2027 ansteht. Die EU-Kommission prüft zurzeit, ob sie vorschlägt, den Transportbereich ebenfalls dem Emissionshandel zu unterstellen. Auf jeden Fall wird sie im Juli strengere CO2-Standards für Pkw und leichte Nutzfahrzeuge vorschlagen. Damit ginge die EU-Kommission das Klimaproblem des Straßenverkehrs, der für 71 Prozent aller CO2-Emissionen im Verkehrssektor verantwortlich ist, von der Angebotsseite an.