Immer mehr Hersteller wollen mithilfe der 800-Volt-Spannung schneller laden
Wie die Auto Bild berichtete, wird schnelles Laden immer wichtiger. Immer mehr Hersteller bringen neue E-Modelle mit 800-Volt-Netz in den Markt. In der Regel haben E-Fahrzeuge eine Bordspannung von 400 Volt und diese gilt es zu verdoppeln. Dies halbiert nicht nur die Ladezeiten, sondern sorgt auch für Gewichtersparnis, da Leitungsdurchschnitte und Isolierungen erheblich weniger Durchmesser haben können. Zudem wird weniger Bauraum benötigt.
Daher setzen immer mehr Hersteller auf 800-Volt-Bordnetze. Die Luxuslimousine Lucid Air ist sogar mit einer 924-Volt-Technologie ausgerüstet. Ob dies ein Trend wird und weitere Hersteller die Spannung im Bordnetz erhöhen, bleibt abzuwarten. Der Lucid Air kann im Idealfall in 20 Minuten Energie für 480 Kilometer zapfen. Das gewaltige Ladetempo mit der 800-Volt-Technik ist nur möglich, wenn auch die passende Ladesäule mit ausreichend Power zur Verfügung steht. Nur Ladesäulen mit einer Leistung von 300 Kilowatt können den Strom derart rasant in die Akkus pumpen. Allerdings gilt auch, dass wenn gleichzeitig an High-Power-Ladesäulen zwei Fahrzeuge gleichzeitig Strom laden, sich die Ladeleistung je Fahrzeug halbiert. Bei einem 400-Volt-Bordnetz sind rein rechnerisch Ladeleistungen von 200 Kilowatt möglich. Jedoch, und hierauf weist Auto Bild hin, gilt: Je schneller ein Akku-Paket geladen wird, umso mehr wird es gestresst und umso schneller altern die Zellen. Es sollte daher generell, egal mit welchem Bordnetz, nur mit maximalem Tempo geladen werden, wenn die Zeit drängt.
Bisher sind erst wenige E-Modelle mit der 800-Volt-Technik im Markt. Auch Mercedes hat angekündigt, spätestens 2026 den selbstentwickelten Antriebsstrang eATS 2.0 mit 800 Volt-Technik in seine Elektro-Modelle einzubauen. Vom bestehenden System auf Basis von Valeo-Motoren will Mercedes für künftige Modelle nicht ein einziges Teil übernehmen, erklärte Konzern-Chef Ola Källenius. Auch BMW plant beim i7 auf die 800-Volt-Technik zu wechseln. Auch dies zeigt, dass die heutigen E-Motoren von Mercedes schon in den nächsten zwei Jahren technisch überaltert sein werden.