Fracking

Fracking-Gesellschaften sollen in Oklahoma an Erdbeben schuld sein

Mitte Februar wurden Teile des amerikanischen Bundesstaates Oklahoma von einem Erdbeben der Stärke 5,1 getroffen. Es war das drittstärkste Beben in der Region und hat die Bewohner aufgeschreckt. Seit 2012 hat sich die Anzahl der leichten Beben mit einer Stärke von 3,0 und mehr von wenigen Dutzend auf 907 im Jahr 2015 erhöht. Wie die FAZ berichtete, könnten hieran die Fracker schuld sein.

Fracking steht für eine Methode der Erdöl- und Erdgasförderung, bei der Mengen von Wasser in Schieferschichten gepresst werden, wo sie kleine Risse aufsprengen und den Rohstoff freigeben. Doch die eigentliche Förderung scheint nicht das Problem zu sein. Verantwortlich für die Beben ist offenbar das Verfahren zur Entsorgung des eingesetzten dreckigen Wassers. In den meisten Fällen wir das Abwasser durch sogenannte Injektionsbohrungen in tiefe Gesteinsschichten gepumpt und verbleibt dort.

Nach Angaben des amerikanischen Energieministeriums gibt es in Amerika mehr als hunderttausend solcher tiefen Injektionsbohrungen, und die wenigstens haben bisher einen Anstieg der Erdbebentätigkeiten gezeigt. Dies gilt wahrscheinlich nicht für Oklahoma und Kansas, da dort andere geologische Bedingungen diese Wasserentsorgung gefährlich machen. Aus diesem Grund dürfen die Firmen in Oklahoma und Kansas nur noch 60 Prozent der bisherigen Abwassermengen in die Erde bringen und auch nicht mehr so tief wie bisher. Im benachbarten Kansas zeigten sich Erfolge, denn seit diesem Erlass sind die registrierten Beben geringer geworden. Oklahoma gehört in die Gruppe der fünf größten ölproduzierenden Bundesstaaten der Vereinigten Staaten und ist verantwortlich für vier Prozent der amerikanischen Produktion.

Im vergangenen Jahr hat das oberste Gericht des Bundesstaates Oklahoma entschieden, dass Hausbesitzer Ölgesellschaften auf Schadenersatz wegen Erdbebenschäden verklagen dürfen. Die Folge ist, dass Anwälte sich nun um Sammelklagen bemühen. Somit droht den Frackern in USA zurzeit nicht nur wirtschaftlicher Druck von den niedrigen Ölpreisen, sondern auch rechtlicher Druck von den amerikanischen Anwälten. Andererseits zwingt der rechtliche Druck die Fracker, vorsichtig und sinnvoll mit dieser Technik umzugehen.