In der Krise erkannte die Politik, wie wichtig Lkws für die Versorgung der Bevölkerung sind. Dass in Deutschland mittlerweile symbolische Klopapier wäre in den Supermärkten nicht mehr vorhanden, wenn die Versorgung mit Lkws nicht so gut funktionieren würde. In der Krisenzeit wurden deshalb die Lenkzeiten deutlich erweitert und das Sonntagsfahrverbot aufgehoben. Zurzeit dürfen die Fahrer bis zu fünfmal in der Woche zehn Stunden hinter dem Steuer sitzen. Die Logistik ist zudem bedeutender als gelegentlich vermutet wird, wie die Welt berichtete. Neun Prozent aller Beschäftigten arbeiten im Logistikbereich. Der Branchenumsatz liegt nach Schätzungen für das Jahr 2019 bei rund 280 Milliarden Euro. Der drittgrößte Wirtschaftsbereich des Landes ist gerade an bis zu sieben Tagen im Einsatz und beliefert Supermärkte auch an Wochenenden, so die Welt. Und dies funktioniert alles nur mit einsatzbereiten Lkw-Fahrern.
Auch die Tankstellen werden in Normalzeiten von der Politik kaum wahrgenommen. Im Gegenteil – sie werden sogar als Auslaufmodell gesehen. Doch ohne eine leistungsstarke und flächendeckende Tankstellenversorgung sitzen die Pkws und Lkws – und dies gilt bei dem heutigen Fahrzeugbestand noch mindestens für die nächsten 15 Jahre – schnell auf dem Trockenen. Die Mineralöllogistik wird in Deutschland deshalb auch mittlerweile von der Bundesregierung als kritische Infrastruktur gesehen, auf die ein entsprechendes Augenmerk zu richten ist.