Dieser Frage ging das Magazin Stern in einem Artikel nach.

Während in Deutschland die Dieselfahrzeuge seit Monaten unter Druck stehen, sieht es in anderen Regionen der Welt ganz anders aus. Wie der Stern berichtete, nimmt gerade in den USA die Nachfrage nach Dieselmodellen deutlich zu.

Wer meint, dass die USA eine Nation der Hybrid- und Elektrofanatiker ist, irrt, so das Magazin. Überproportional hoch sind die Anteile elektrifizierter Fahrzeuge allenfalls in Bundesstaaten wie Kalifornien, New York oder Florida. Der überwiegende Teil der Zulassungen sind jedoch Fahrzeuge mit einem konventionellen Benzinmotor. Hinzu kommt ein neuer Trend: Die Amerikaner finden wieder einmal Gefallen am Diesel. Massenmodelle, wie der Ford F-150 oder der Chevrolet Silverado, Bestseller auf dem amerikanischen Markt, werden neben den bekannten Benzinmotoren mit sechs und acht Zylindern mittlerweile auch mit Dieselmotoren angeboten und dies mit steigendem Erfolg. Der Diesel erfreut sich insbesondere bei Pick-Ups und großen SUVs einer wachsenden Beliebtheit. Die jüngsten Ankündigungen von General Motors, RAM und Ford signalisieren, dass sich dieser Trend bis 2020 und darüber hinaus fortsetzen wird, so Allen Schaeffer, Geschäftsführer des nationalen Diesel Technology Forum zum Stern.

Bei leichten Nutzfahrzeugen erreichte der Verkauf von Dieselfahrzeugen mit über 500.000 Einheiten – oder gut drei Prozent des gesamten Fahrzeugabsatzes – in den USA den höchsten jährlichen Wert. Dabei lag der Anteil deutlich über dem Anteil der Hybridfahrzeuge, die fast zwei Prozent des Gesamtumsatzes ausmachten. „ Die Beliebtheit von Diesel hält an, weil es den Verbrauchern eine einzigartige Kombination aus Leistung und Leistung bietet. Seine Zugfähigkeiten und seine herausragende Reichweite sind auf dem aktuellen Markt unvergleichlich“, so Allen Schaeffer. „Darüber hinaus bietet Diesel den Verbrauchern bemerkenswerte flexible Kraftstoffoptionen einschließlich der Verfügbarkeit von Kraftstoff und der Verwendung fortgeschrittener erneuerbarer kohlenstoffarmer Biodiesel-Kraftstoffe.“

Bei Pkws waren die ohnehin geringen Dieselanteile in den Jahren 2016 und 2017 in den USA zurückgegangen. Im vergangenen Jahr ging es von einem geringen Niveau wieder neun Prozent bergauf. Derzeit sind in den USA gut 40 Dieselmodelle von zehn Herstellern zu bekommen. Das Angebot reicht von leichten und schweren Pick-Ups bis zu Crossovern und Limousinen. Ein durchschnittlicher Pick-Up-Besitzer spart nach Analysen des amerikanischen Diesel-Forums pro Jahr rund 200 Gallonen Kraftstoff und dies sind umgerechnet 760 Liter, während sich die Reichweite um 200 Kilometer pro Tankfüllung verlängert. „Es ist keine Überraschung, dass gerade Autokäufer, die nach größeren Fahrzeugen suchen, sich für Diesel entscheiden“, erläutert Allen Schaeffer gegenüber dem Stern.