Hybridfahrzeuge setzen sich auch ohne staatliche Prämien durch

Wie das Kraftfahrt-Bundesamt berichtete, ist der Pkw-Bestand zum 01.01.2025 auf das Rekordniveau von 49,34 Millionen Einheiten gestiegen. Zwischen 2020 und 2025 nahm der Bestand um 1,64 Millionen Fahrzeuge zu.

Stichtag Pkw-Bestand (in Mio.)
01.01.2020 47,70
01.01.2021 48,20
01.01.2022 48,50
01.01.2023 48,80
01.01.2024 49,10
01.01.2025 49,34

Zum 1. Januar 2025 betrug der Bestand an rein elektrischen Pkw 1,65 Millionen Fahrzeuge, was einem Anteil von 3,3 Prozent am Gesamtbestand entspricht. Anders formuliert: Der Zuwachs von rund 1,64 Millionen Pkw in den Jahren 2020 bis 2025 entspricht nahezu der aktuellen Anzahl an E-Pkw. Damit hat sich der Bestand an Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren, inklusive Hybridfahrzeugen, in dieser Zeit in absoluter Zahl nicht verändert.

Der Hybridfahrzeugbestand ist auf 3,56 Millionen Einheiten angestiegen. Auch die ersten drei Monate des Jahres 2025 zeigen, dass Hybridfahrzeuge mit einem Marktanteil von knapp 40 Prozent bei den Neuzulassungen besonders beliebt sind. Der Anteil rein elektrischer Fahrzeuge an den Neuzulassungen lag im ersten Quartal 2025 bei 17,2 Prozent.

Es ist aktuell davon auszugehen, dass der E-Fahrzeugbestand im Laufe des Jahres 2025 um etwa 450.000 Einheiten auf insgesamt 2,1 Millionen Fahrzeuge steigen wird. Allerdings scheiden jährlich zwischen 100.000 und 130.000 E-Fahrzeuge wieder aus dem Bestand aus, sodass zum Jahresende 2025 ein Bestand von rund zwei Millionen E-Fahrzeugen realistisch erscheint.

Der VW-Konzern hat im ersten Quartal in Europa mehr als doppelt so viele E-Autos wie im Vorjahr ausgeliefert. Laut Handelsblatt konnte VW insbesondere Tesla Marktanteile abnehmen. In den USA legte VW beim E-Auto-Absatz um über 50 Prozent zu, während der Absatz in China um 37 Prozent zurückging. Um Strafzahlungen zu vermeiden, muss Volkswagen seinen Elektroanteil in der EU im Jahr 2025 deutlich steigern. Deshalb wurden E-Modelle stark rabattiert – so war etwa der ID.3 in Deutschland zeitweise günstiger zu leasen als der vergleichbare Verbrenner VW Golf.

Die genannten Zahlen werfen auch ein kritisches Licht auf die acht Milliarden Euro an staatlichen Zuschüssen, die zwischen 2018 und 2023 aus Steuermitteln für E-Fahrzeuge gezahlt wurden. Der Marktanteil der E-Fahrzeuge steht in keinem angemessenen Verhältnis zu diesen Zuschüssen aus Steuermitteln.

Der Hybridantrieb hat sich in den letzten 20 Monaten ohne staatliche Förderung als führender Antrieb etabliert und der VW-Konzern trägt über eigene Rabattierungen zum Absatz von E-Fahrzeugen bei. Dies legt nahe, dass sich der Staat künftig aus der Antriebsförderung heraushalten sollte.

Die EU-Kommission hat beschlossen, die CO₂-Vorgaben für die Jahre 2025, 2026 und 2027 zusammenzufassen, anstatt diese jährlich separat zu bewerten. Der akute Druck für das Jahr 2025 entfällt somit vorerst. Dennoch sind die Hersteller weiterhin gefordert, ihren E-Absatz schrittweise zu steigern, um Strafzahlungen ab 2027 zu vermeiden.

Ob die EU-Kommission die Ziele für die Zeit nach 2028 noch einmal lockert, ist derzeit unklar – auf eine solche Entwicklung zu spekulieren, könnte sich als kostspielig für die Kfz-Hersteller erweisen.

Derzeit bemühen sich Hersteller in Brüssel, das geplante Verbrenner-Aus ab 2035 für Hybridfahrzeuge und Range Extender noch zu kippen – sie fordern, es nur auf reine Verbrenner zu beschränken. Da viele Kunden weiterhin Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor nachfragen, müssen die Hersteller weiterhin in deren Entwicklung investieren.

Ein neues Fahrzeugmodell hat typischerweise einen Lebenszyklus von acht Jahren, inklusive Facelifts. Zahlreiche Marken haben ihre Verbrenner-Modelle erst kürzlich überarbeitet oder bringen 2026 neue Modelle auf den Markt. Die Automobilindustrie benötigt daher klare, verlässliche Signale aus Brüssel, um über zukünftige Investitionen und Produktionsstandorte in Europa entscheiden zu können.

In Brüssel könnte sich die Erkenntnis durchsetzen, dass ein einseitiger Fokus auf das E-Auto ein Fehler wäre. Denn weltweit wird der Verbrennungsmotor auch nach 2035 in vielen Märkten noch eine bedeutende Rolle spielen.