Payback-App kommt mit Zahlfunktion

Wie die Lebensmittelzeitung berichtete, könnte bald der Durchbruch für mobiles Zahlen in Deutschland kommen. Die Sparkassen und Volksbanken ziehen mit den drei großen Telekommunikationskonzernen an einem Strang und wollen die beliebte EC-Karte ins Smartphone integrieren. Die Sparkassen und Genossenschaftsbanken wollen diesen Markt nicht konkurrenzlos Apple überlassen.

Das mobile Bezahlen per Smartphone könnte von einer Randerscheinung zum Massenphänomen an deutschen Handelskassen werden, so die Lebensmittelzeitung. Die Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbanken wollen ihre Girocards im Volksmund „EC-Karten“ genannt, in die mobilen Geräte der drei marktführenden Mobilfunkfirmen packen. Durch diese Kooperation, so die Lebensmittelzeitung, wird Deutschlands unbares Zahlungsmittel Nummer 1, die EC-Karte, die sich in 97 Prozent aller Portemonnaies befindet, zum Handy-Bezahlsystem. Der Plan der Banken sieht vor, die derzeit mehr als 70 Millionen Girocards der Sparkassen, Raiffeisen- und Volksbanken mit den aktuell rund 112 Millionen SIM-Karten der Deutschen Telekom, Vodafone und Telefónica zu verknüpfen. Die Girocard mobile soll in diesem Jahr noch im Großraum Kassel getestet werden. Der offizielle Marktstart soll nach Informationen der Lebensmittelzeitung in 2017 erfolgen.

Für Banken und Mobilfunkanbieter ist die Girocard mobile der nächste logische Entwicklungsschritt in ihren Zahlungsstrategien. Die Kreditinstitute haben bereits die Girocard kontaktlos entwickelt. Auch diese Technik basiert auf dem Nahfunk NFC als Standard zum berührungslosen Transfer der Bezahldaten an die Kartenterminals des Handels. Auch die Telekommunikationskonzerne haben schon seit einigen Jahren ihre eigenen „Digital Wallets“ sogenannte Smartphones-Apps auf dem Markt. Allerdings hat den Telekommunikationskonzernen bisher ein Kooperationspartner auf der Bankenseite gefehlt. Mit dem Verbund von Sparkassen-, Raiffeisen- und Volksbanken wäre dieses Problem ad acta zu legen. Dieser Zusammenschluss wäre logisch und folgerichtig. Wenn die Kommunikationskonzerne und die Bankenseite nicht zusammenkommen, könnte das Geschäft mit dem Handygeld an Apple, Google oder Samsung gehen.

Allerdings halten sich alle Marktteilnehmer, das heißt Banken wie Telekommunikationsunternehmen, auch andere Kooperationsmöglichkeiten offen. So hat Vodafone kürzlich angekündigt, den Onlinebezahldienst und Bankenkontrahenten PayPal europaweit in die Vodafone-Wallet-App aufzunehmen. Die Banken wollen sich ebenfalls nicht festlegen. Um sich keine Marktchancen zu verbauen und in keine Abhängigkeiten zu geraten, bereiten sie sich parallel auf den Markteintritt von Apple-Pay und den Start der Bezahltechnologie von Google vor.

Auch die Payback Smartphone-App soll noch in diesem Jahr eine Zahlfunktion erhalten. Nach Informationen der Lebensmittelzeitung wird die Tankstellenkette Aral im Spätsommer so weit sein, um die Payback-Zahlfunktion mittels Smartphone an seinen Tankstellen abzuwickeln. Nach Angaben von Payback nutzen 8 Millionen Anwender die App. Wenn nur 20 Prozent dieser Nutzer die Bezahlfunktion aktivieren würden, dann könnten 1,5 Millionen Kunden M-Payment einsetzen, so ein Insider zur Lebensmittelzeitung.