Dank eines milden Winters sind im vergangenen Jahr die deutschen Kohlendioxidemissionen erstmals seit 3 Jahren wieder gesunken. Die klimaschädlichen Ausstöße nahmen wegen eines geringen Heizbedarfs um rund 41 Mio. Tonnen ab, was einem Rückgang um 4,3 Prozent im Vergleich zu 2013 entspricht. Diese Zahlen veröffentlichte das Umweltbundesamt. Im Vergleich zu 1990 ist der CO2-Ausstoß in Deutschland um 27 Prozent gesunken. Durch die hohen Emissionen in der DDR, die noch vielfach mit Kohle heizte, war der Ausstoß in Gesamtdeutschland 1990 extrem hoch.

Mit den neuen Werten rückt die Bundesregierung ihrem Ziel etwas näher, bis zum Jahr 2020 den CO2-Ausstoß um 40 Prozent zu reduzieren. Um das zu schaffen, wird auch über eine Strafabgabe für alle Kohlekraftwerke diskutiert. Die Braunkohleverstromung verursacht nach wie vor hohe Treibhausgasausstöße. Alleine in diesem Bereich fielen 175 Mio. Tonnen Kohlendioxid an. Durch den Atomausstieg bis 2022 müssen fossile Kraftwerke die wetterabhängige Ökostromversorgung aus Wind, Sonne und Wasser ausgleichen. Da Wind, Sonne und Wasser aber nicht jederzeit entsprechend verfügbar sind, gilt es, die Grundlast des Strombedarfs über fossile Kraftwerke, die mit Kohle oder Gas betrieben werden, abzusichern.

Daher war es in den Vorjahren – ungeachtet der Milliardenförderung von Solar-, Bio- und Windenergie – zum Paradoxon der Energiewende gekommen: Trotz mehr Ökostrom stiegen die klimaschädlichen Emissionen. Aus diesem Grund plant die Umweltministerin, die Kraftwerke mit einer entsprechenden Abgabe zu belasten. Der dafür zuständige Wirtschaftsminister Gabriel stößt mit seinen Plänen für eine Abgabe bei Überschreiten einer Ausstoßgrenze aber auch auf Widerstand. Um die Emissionen der rund 500 fossilen Kraftwerke bis 2020 um zusätzliche 22 Millionen Tonnen CO2 zurückzufahren, sollen Betreiber von über 20 Jahre alten Kraftwerke eine Abgabe zahlen. Diesbezüglich will die Regierungskoalition bis Sommer ein Gesetz erarbeiten.