Mehr LFP Batterien bei Tesla – Batterietechnik bleibt im Wandel

Tesla versucht in seinen neuen Werken die Batterie auf Lithium-Eisenphosphat-Akkus (LFP) umzustellen. Langfristig will Tesla zwei Drittel der Batterien auf Eisen umstellen, um den knappen Rohstoff Nickel zu sparen, der für die Lithium-Ionen-Batterie nötig ist. Die Eisen-Phosphat-Batterie ist nachhaltiger, sicherer und billiger als die bislang in Elektroautos dominierende Variante der Nickel-Mangan-Kobalt-Batterie. Allerdings hat sie einen entscheidenden Nachteil: sie ist auch deutlich schwerer. Hierdurch ist die Reichweite der LFP-Akkus fünf bis zehn Prozent unter einer vergleichbaren Lithium-Ionen-Batterie. Laut Handelsblatt deutet sich aber an, dass Tesla bei den neuen LFP-Akkus eine bessere Leistung erreicht. Zurzeit bezieht Tesla seine LFP-Batterien bei den chinesischen Herstellern wie BYD und CATL. Die LFP-Batterie ist je nach Größe der Batterie um 30 bis 50 Prozent günstiger als die herkömmliche Lithium-Ionen-Batterie. Dies liegt vor allem daran, dass der teure und umstrittene Rohstoff Kobalt wegfällt. Die weltweiten Kobalt-Reserven sind zwar reichlich, aber dennoch begrenzt. Zudem ist das Metall meist schwer zugänglich und nur kostspielig herzustellen. Für die Produktion von Kobalt braucht es viel Energie, um das Erz zu zerkleinern und zu mahlen. Dass LFP-Batterien frei von Kobalt sind, ist nicht ihr einziger Vorteil. Vor allem die Lebensdauer der Eisenphosphat-Akkus sticht heraus. Während Lithium-Ionen-Batterien nach 3.000 Be- und Entladezyklen am Ende ihrer Kräfte sind, schaffen LFP-Zellen zwischen 5.000 und 10.000 Zyklen. Ein weiteres Plus: Eisenphosphat-Batterien sind sicherer. Ihr Flammpunkt liegt bei 270 Grad und damit deutlich höher als bei den Lithium-Ionen-Akkus, deren Flammpunkt bei 218 Grad liegt.

Die neuen LFP-Akkus werden voraussichtlich in den nächsten Jahren vor allem bei kleineren Autos eingesetzt, bei denen nicht die Reichweite, sondern der Preis das wichtigste Kriterium ist. Der Nachteil bei der LFP-Batterie ist, dass sich das Recyceln nicht rechnet. Weil Eisenphosphat als Rohstoff so günstig ist, macht das Recyceln dieser Batterie keinen Sinn. Somit entstehen neue Herausforderungen für die Abfallwirtschaft.

Die Elektrofahrzeughersteller hoffen auch, dass ihnen in den nächsten Jahren der Durchbruch bei den Feststoffbatterien gelingt. Bis diese in Serie hergestellt werden können, werden voraussichtlich noch 5 -10 Jahren vergehen. Es sind noch viele technische und wirtschaftliche Details bei der Feststoffbatterie zu lösen, so Holger Althues vom Fraunhofer-Institut zur FAZ. Es bleibt spannend, wie sich die Batterietechnik und damit auch ihr Preis in den nächsten 10 Jahren entwickelt. Die Kosten müssen weiter gesenkt werden, um das E-Fahrzeug bezahlbarer zu machen. Allerdings steigen die Rohstoffpreise. Nickel wurde um 40 Prozent teurer und Magnesium (für die Herstellung von Aluminium) um 70 Prozent. Der Finanzchef von Tesla betonte bei der Vorstellung des Quartalergebnisses, dass in Zukunft die Preise für Tesla Autos die tatsächlichen Beschaffungskosten abbilden werden und die Verkaufspreise für die Fahrzeuge – je nach Beschaffungspreisen – steigen und fallen werden.