Hybridmotor legt weiter stark zu
Im Jahr 2024 wurden in Deutschland insgesamt 2.814.000 Pkws neu zugelassen – ein leichter Rückgang gegenüber den 2.840.000 Zulassungen in 2023. Zwischen 2020 und 2024 betrugen die jährlichen Neuzulassungen bei Pkws durchschnittlich 2,84 Millionen. Zwischen 2015 und 2019 lag die Neuzulassungsrate in Deutschland bei durchschnittlich 3,4 Millionen Einheiten. Das bedeutet, dass im Vergleich zu den Jahren 2015 bis 2019 jährlich rund 550.000 Pkws weniger zugelassen werden, was eine signifikante Herausforderung für die Automobilindustrie darstellt. Da die Pkws in den vergangenen Jahren aufgrund höherer Sicherheitstechnik, erhöhter Motorisierung, strengerer technischer Auflagen sowie zunehmender Ausstattung immer teurer wurden, sind die Neuwagenkäufe zurückgegangen. Dies spiegelt sich auch in einer anderen Zahl wider: Im Jahr 2024 waren 67,5 Prozent aller Pkw-Neuzulassungen von gewerblichen Haltern. Der Anteil privater Halter, die einen Neuwagen kauften, lag bei 32,4 Prozent – im Jahr 2010 waren es noch 43 Prozent. Der kontinuierliche Rückgang des Neuwagenabsatzes hat Überkapazitäten in der Produktion geschaffen, wodurch die Hersteller zu Anpassungsmaßnahmen wie Werksschließungen oder Produktverlagerungen gezwungen wurden.
Bei den deutschen Marken konnten Porsche (+9,9 Prozent, Marktanteil 1,3 Prozent), VW (+3,4 Prozent, Marktanteil 19,1 Prozent) und Opel (+2,0 Prozent, Marktanteil 5,2 Prozent) deutliche Zuwächse erzielen. Bei den Rückgängen schnitt der Mini mit einem Minus von 29,1 Prozent und der Smart mit einem Minus von 28,4 Prozent am schlechtesten ab. Audi verlor 18,1 Prozent und erreichte einen Marktanteil von 7,2 Prozent, Ford verzeichnete ein Minus von 14,6 Prozent (Marktanteil 3,5 Prozent). Mercedes verbuchte einen Rückgang von 7 Prozent (Marktanteil 9,2 Prozent), während BMW mit einem leichten Rückgang von 0,1 Prozent auf einen Marktanteil von 8,3 Prozent kam.
Unter den Importmarken führte Skoda mit einem Marktanteil von 7,3 Prozent und einem Zuwachs von 22 Prozent, dicht gefolgt von Seat, einer weiteren Marke aus dem VW-Konzern, mit 5,4 Prozent Marktanteil und 14,9 Prozent Wachstum. Die Volkswagen-Marken VW, Audi, Porsche, Seat und Skoda stehen für 40 Prozent aller deutschen Neuzulassungen im Jahr 2024. Den stärksten Zuwachs bei den ausländischen Marken verzeichnete Peugeot (+44 Prozent, Marktanteil 2,4 Prozent), gefolgt von Volvo (+39,3 Prozent, Marktanteil 2,2 Prozent), Citroën (+32,9 Prozent, Marktanteil 1,9 Prozent) und Toyota (+27 Prozent, Marktanteil 3,4 Prozent). Am schlechtesten schnitt Polestar ab, mit einem Minus von 49,4 Prozent und einem Marktanteil von lediglich 0,1 Prozent, dicht gefolgt von Tesla mit einem Minus von 41 Prozent (Marktanteil 1,3 Prozent).
SUVs behaupteten auch 2024 ihre Spitzenposition als beliebtester Fahrzeugtyp mit einem Anteil von 30,2 Prozent an den Neuzulassungen, was den anhaltenden Trend zu großvolumigen Fahrzeugen unterstreicht. Auf den weiteren Plätzen folgten die Kompaktklasse (18,7 Prozent), Kleinwagen (12 Prozent), Geländewagen (11,3 Prozent) und Mittelklassefahrzeuge (9 Prozent).
Bei den Motoren ergab sich folgende Rangfolge: Benzinmotoren kamen auf einen Marktanteil von 35,2 Prozent, gefolgt von Hybridantrieben mit 33,6 Prozent, Diesel mit 17,2 Prozent, Elektroantrieben mit 13,5 Prozent und Gas mit 0,5 Prozent. Der CO2-Ausstoß stieg auf 119,8 Gramm pro Kilometer (Vorjahr: 114,9 Gramm). Benzin- und Dieselfahrzeuge konnten ihre Marktbedeutung halten oder leicht erhöhen. Der Gewinner war der Hybridmotor, dessen Beliebtheit im Verlauf des Jahres deutlich zunahm. Während Anfang 2024 noch 31 Prozent der Neuwagen Hybridantriebe hatten, stieg dieser Anteil zum Jahresende auf fast 40 Prozent. Der Marktanteil von Elektrofahrzeugen sank deutlich. 2023 entfielen noch 18,4 Prozent aller Neuzulassungen auf E-Fahrzeuge, während es 2024 nur noch 13,5 Prozent waren, was auf eine Schwächung der Nachfrage trotz zunehmender Modellvielfalt hindeutet.
Am 1. Januar 2024 waren 1.408.000 Einheiten registriert, bis zum 31. Dezember 2024 kamen 381.000 E-Pkws hinzu, sodass der Bestand auf 1.789.000 Fahrzeuge wuchs. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) wird voraussichtlich im März 2025 bekanntgeben, dass rund 90.000 E-Fahrzeuge aus dem deutschen Markt ausgeschieden sind, sodass der Gesamtbestand an E-Fahrzeugen Ende 2024 bei etwa 1,7 Millionen Einheiten lag. Der gesamte Pkw-Bestand stieg von 49,1 Millionen Einheiten im Jahr 2023 auf rund 49,5 Millionen Einheiten im Jahr 2024. Reine E-Fahrzeuge machten 3,4 Prozent des Kfz-Bestands aus, während Verbrenner inklusive etwa vier Millionen Hybridfahrzeuge 47,4 Millionen Einheiten ausmachten.
Der Verband der Automobilimporteure (VDIK) prognostiziert für 2025 etwa 2,8 Millionen Neuzulassungen von Pkws in Deutschland. Aufgrund der zunehmenden Vielfalt im Angebot an Elektrofahrzeugen gehen die Importeure davon aus, dass der Anteil von E-Autos bei den Zulassungen auf 20 Prozent steigen wird, was etwa 560.000 Einheiten entspricht. Im letzten Drittel des Jahres 2024 lag die durchschnittliche Elektroquote bei 15 bis 16 Prozent. Um die strengeren CO2-Vorgaben für die Fahrzeugflotten im Jahr 2025 zu erreichen und Strafzahlungen an die EU zu vermeiden, müssen die Hersteller verstärkt auf Elektroautos setzen und gleichzeitig in die Entwicklung effizienterer Antriebstechnologien investieren.