SHELL verkauft in Australien

Shell verkauft Raffineriegeschäft und Tankstellen in Australien für 1,9 Milliarden Euro

Der britisch-niederländische Ölkonzern Royal Dutch Shell hat seine Geschäftsbereiche in Australien im Wert von 1,9 Milliarden Euro verkauft. Käufer ist der niederländische Rohstoffhändler Vitol. Vitol ist der weltweit größte unabhängige Ölhändler.

Das Geschäft umfasste den Verkauf von 870 Shell-Tankstellen sowie der Raffinerie in Geelong. Zuvor verkaufte der Konzern bereits Raffinerien in Großbritannien und Deutschland. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg plant Shell in den kommenden fünf Jahren, 30 Milliarden Dollar in die Gasförderung zu investieren.

Insgesamt will sich Shell in diesem Jahr von Beteiligungen im Wert von bis 15 Milliarden US Dollar trennen. Shell soll auch zurzeit erwägen, sich von Teilen ihres Raffinerie- und Vertriebsgeschäftes in den USA zu trennen, so eine Meldung des Energieinformationsdienstes (EID).

Laut EID liegen die Stärken der Shell in der Mineralölverarbeitung bei den Sparten Chemie, Schmierstoff und Biokraftstoffe. Dagegen fallen die Ergebnisse der Raffineriesparte und des Kraft- und Brennstoffvertriebs häufig weniger attraktiv und stark schwankend aus. Man werde bei den Investitionen die ertragsstarken Aktivitäten bevorzugen und bei den ertragsschwachen über eine Trennung nachdenken, wenn es sich nicht um strategisch wichtige Unternehmensteile handelt, erläuterte der Shell-Chef die Marschroute des Konzerns.

Die großen, weltweiten Energiekonzerne „krempeln„ immer wieder ihr finanzielles Engagement am Bohrloch, oder in Raffinerien, im Vertrieb oder auch in einzelnen Ländern um. Die Sparten, die weniger Erfolg bringen oder weniger Erfolg in Zukunft versprechen, werden abgestoßen und in jene, in denen man Wachstum sieht, wird investiert. BP musste sich gezwungenermaßen in den vergangen drei Jahren von einigen Engagements im Wert von mehr als 40 Milliarden US Dollar trennen, um die Schadensersatzforderungen aus dem Unfall auf der Ölplattform Deepwater Horizon begleichen zu können.

Auch Exxon, der weltgrößte private Mineralölkonzern, verändert permanent sein Firmenportfolio. Exxon will in diesem Jahr die Förderung bei Gas senken und die Förderung unkonventionellen Öls erhöhen. In drei Jahren soll die Öl- und Gasproduktion 240 Millionen Tonnen Öleinheiten betragen.