Zwei Raffinerien werden ab 2025 in der Produktion reduziert

Im Westen von Deutschland wird die Produktionskapazität im Raffineriesektor der gesunkenen Mineralölnachfrage ab 2026 angepasst. Zwischen 2019 und 2023 ging der Absatz bei Ottokraftstoff um 0,7 Millionen Tonnen, bei Dieselkraftstoff um 4,3 Millionen Tonnen und bei Heizöl um 3,5 Millionen Tonnen zurück. Das heißt, der Mineralölmarkt ist bei diesen Hauptsorten um 8,5 Millionen Tonnen in vier Jahren geschrumpft.

Die Raffineriekapazitäten sind in diesem Zeitraum in Deutschland allerdings unverändert geblieben. BP und Shell ergreifen nun die Initiative. Die Raffinerie Rheinland wird im Wesseling-Teil so umgebaut, dass ab 2025 dort nur noch Grundöle für Schmierölprodukte erzeugt werden, mit der Folge, dass acht Millionen Tonnen Raffineriekapazität aus dem Markt genommen werden. Die BP gab gleichzeitig bekannt, dass sie ihre Rohölverarbeitung in Gelsenkirchen um vier Millionen Tonnen reduziert. Hierdurch werden die Raffineriekapazitäten in Deutschland insgesamt um 12 Millionen Tonnen in 2026 abnehmen und damit stärker als der Mineralölkonsum schrumpfen. In der Folge werden die Raffinerien aus Rotterdam, Amsterdam und Antwerpen die fehlenden Mengen im Westen Deutschlands per Schiffslieferungen in diverse Läger ersetzen müssen.

Da gleichzeitig zwei Raffinerien im Westen ihre Produktion reduzieren, wird die Tankstellenversorgung im Westen etwas schwieriger, da für einen Teil, der für die Tankstellenbelieferung benötigten Mengen neue Lieferstellen gefunden werden müssen. Der Mineralölmarkt ist zwischen 2019 und 2023 um rund neun Millionen Tonnen geschrumpft. Unterstellt man, dass bis zum Jahr 2030 der Otto- und Dieselkraftstoffmarkt um weitere 10 Prozent und der Heizölmarkt um 20 Prozent schrumpft, so werden weitere 7,5 Millionen in Deutschland weniger abgesetzt. Das heißt, zwischen 2019 und 2030 werden 16 Millionen Tonnen Mineralöl weniger benötigt. Mit dem Rückbau der beiden Raffinerien im Westen um 12 Millionen Tonnen ist somit erst der erste Schritt getan. Weitere Raffineriestilllegungen müssen bis 2030 folgen, damit sich die Produktion dem gesunkenen Bedarf anpasst.

Wann es zu Raffinerieanpassungen im Süden oder Osten von Deutschland kommt, bleibt abzuwarten.