Anfang 2018 will die EU-Kommission erstmals Brennstoff-Effizienzstandards für Lkws einführen. Dies kündigte der für die Energieunion zuständige EU-Kommissionsvizepräsident Maros Sefcovic auf einer Konferenz in Brüssel an.

Bisher gab es keine konkreten Vorgaben vonseiten der EU für CO2-Emissionen von Lkws, Stadtbussen oder Fernbussen. Die EU-Kommission will erstmals Normen für diese Fahrzeuge einführen, die in den USA, Japan, China und Kanada in vergleichbarer Form schon lange gelten. Ab Januar 2019 müssen danach die Hersteller die CO2-Emissionen und den Kraftstoffverbrauch der von ihnen auf den Markt gebrachten Fahrzeuge berechnen und der EU-Kommission melden. Die EU-Kommission möchte dies möglichst schnell beschließen, da die Nutzungsdauer von Lkws im Schnitt 10 Jahre beträgt. Das heißt, im Jahr 2020 verkaufte Fahrzeuge würden auch 2030 noch auf europäischen Straßen unterwegs sein. Nach Schätzungen der EU-Kommission wird der Straßengütertransport in der EU bis 2050 um 60 Prozent gegenüber 2010 steigen. Die Lkws sind zurzeit für 25 Prozent der CO2-Emissionen im Straßenverkehr verantwortlich und dieser Anteil würde bis 2030 auf 35 Prozent gegenüber 2010 steigen, wenn nicht gegengesteuert wird, so die EU.

Auf der anderen Seite hat die internationale Energieagentur (IEA) in Brüssel auch Möglichkeiten aufgezeigt, wie durch den zunehmenden Lkw-Transport der Zuwachs an Erdöl bis 2050 weltweit um 16 Millionen Barrel täglich verringert werden könnte.
Dabei setzt die IEA auf 3 Dinge:

1. Verbesserung der Logistik durch Digitalisierung
2. Leichtere Materialien und bessere Aerodynamik der Fahrzeuge
3. Alternative Kraftstoffe (Erdgas, Wasserstoff, Biokraftstoff und Strom)

Laut IEA gibt es zurzeit 60 Millionen Lkws weltweit. Die Hälfte des weltweit produzierten Diesels wird von Lkws verbraucht. Der Dieselverbrauch der Lkws führt dazu, dass der Dieselabsatz weltweit wächst. Lkws seien gleichzeitig für 35 Prozent aller CO2-Emissionen im Straßenverkehr verantwortlich, während auf Pkws 40 Prozent der CO2-Emissionen entfallen. Deshalb sollen die EU-Staaten dem Beispiel USA, China, Japan und Kanada folgen und Emissionsstandards für Lkw sowie Steuererleichterungen für emissionsarme Lkws einführen, so eine Forderung der internationalen Energieagentur.