Eine Studie, die der Stromanbieter Lichtblick bei Statista in Auftrag gab, kam zu dem Ergebnis, dass Strom an öffentlichen Ladesäulen immer teurer wird.
Ein Vergleich der Studie mit Erhebungen der vergangenen Jahre zeigt: Zwischen 2021 und 2023 sind die Durchschnittspreise bei langsamen Ladesäulen von 41 auf 55 Cent pro Kilowattstunde gestiegen. Bei Schnellladern sind sie von 51 auf 66 Cent gestiegen. Somit ist eine Fahrt mit dem E-Auto über 100 Kilometer um fünf bis sechs Euro teurer geworden.
Laut Statista ist bei einigen Ladesäulenbetreibern der Preis deutlich gestiegen. So stieg der Preis für Schnelllader beispielsweise bei Stromnetz Hamburg von 60 auf 75 Cent pro Kilowattstunde, bei den Stadtwerken Düsseldorf von 59 auf 74 Cent und bei den Stadtwerken Berlin von 49 auf 65 Cent. Obwohl die Strompreise wieder gesunken sind, sind die Strompreise an öffentlichen Ladepunkten gestiegen. Dies hat allerdings auch mit den hohen Investitionen zu tun. Eine Ladesäule zu errichten ist, neben der Investition, noch mit laufenden Kosten für Betrieb, Service und Wartung verbunden. Laut der Erhebung von Lichtblick und Statista war zuletzt das Laden an öffentlichen Säulen auf 100 Kilometer teurer als das Tanken mit Benzin. Demnach kostete E-Autostrom für einen VW ID. 3 Pro S an langsamen Ladesäulen Ende 2023 11,10 Euro pro 100 Kilometer, an Schnellladern 13,11 Euro. Eine Tankfüllung für einen Benziner mit 6 Liter Verbrauch kostete zur Zeit der Erhebung nur 10,38 Euro pro 100 Kilometer.
Auch diese Tatsache unterstreicht, dass E-Ladesäulen zurzeit noch kein Geschäft sind. Verschiedene Erhebungen gehen davon aus, dass Elektroautofahrer ihr Auto zu 80 Prozent zu Hause laden. Haushaltsstrom kostet im Zeitraum der Statista Erhebung für 100 Kilometer nur 8,44 Euro. Wer eine eigene Solaranlage auf dem Dach hat oder einen dynamischen Stromtarif nutzt und gezielt in günstigen Strompreisphasen lädt, kann zeitweise das Auto sogar kostenlos befüllen. Bei solchen Preistransparenzen wird der Stromtanker nur selten öffentliche Ladepunkte nutzen, es sei denn die Kosten werden von der Firma getragen, wenn es sich beispielsweise um einen Firmen-Pkw handelt.