Der Tankstellenmarkt war in 2018 starken Preisschwankungen ausgesetzt. Der Rohölpreis lag in den ersten Monaten 2018 bei 60 bis 70 Dollar. Als die OPEC die Mengen reduzierte, stiegen die Preise zwischen Juli und Oktober auf 75 bis 85 Dollar. Als sich im November herausstellte, dass der Ausfall des Irans als Öllieferant eine geringere Rolle spielt als erwartet, sanken die Preise Richtung 60 Dollar und erreichten im Dezember kurzfristig sogar die 50-Dollar-Marke. Allerdings hat die OPEC dann weiter Mengendisziplin gezeigt, sodass sich der Rohölpreis Ende Dezember wieder bei 60 Dollar einpendelte.  Der Tankstellenmarkt war in 2018 starken Preisschwankungen ausgesetzt. Der Rohölpreis lag in den ersten Monaten 2018 bei 60 bis 70 Dollar. Als die OPEC die Mengen reduzierte, stiegen die Preise zwischen Juli und Oktober auf 75 bis 85 Dollar. Als sich im November herausstellte, dass der Ausfall des Irans als Öllieferant eine geringere Rolle spielt als erwartet, sanken die Preise Richtung 60 Dollar und erreichten im Dezember kurzfristig sogar die 50-Dollar-Marke. Allerdings hat die OPEC dann weiter Mengendisziplin gezeigt, sodass sich der Rohölpreis Ende Dezember wieder bei 60 Dollar einpendelte.
Auch der Dollar bewegte sich gegenüber dem Euro in einer Größenordnung von 1,20 bis 1,15 €.
Im Jahresdurchschnitt waren hierdurch die Tankstellenpreise rund 12 Cent höher als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Im 1. Tertial waren die Tankstellenpreise noch relativ günstig. Das höchste Preisniveau erreichten sie im Oktober/November. In dieser Phase hatten sich die Inlandspreise auch von den Rotterdam-Preisen abgekoppelt, da das extreme Niedrigwasser am Rhein die Mengenversorgung in den Lägern und Raffinerien stark einschränkte. Hinzu kam, dass die Schiffsfrachtkosten auf bis dahin unbekannte Höhen schossen. Als sich die Versorgungslage im Dezember entspannte, fielen die Kraftstoffpreise wieder und bewegten sich am Ende des Jahres auf dem gleichen Niveau wie zu Beginn des Jahres 2018.
Das hohe Preisniveau, aber auch immer spritsparendere Fahrzeuge, die in den vergangenen Jahren die Altfahrzeuge ersetzten führten dazu, dass der Konsum in Deutschland, trotz einer Zunahme der Jahresfahrleistung, im Mineralölmarkt rückläufig war. Nach den vorläufigen Zahlen des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) wird zurzeit mit folgender Konsumentwicklung für 2018 gerechnet:

Ottokraftstoff -1,4 %
Dieselkraftstoff -3,4 %
Gesamt -2,5 %

Das heißt in absoluten Zahlen entwickelte sich der Markt wie folgt:

OK 2017 18,3 Mio. Tonnen |  2018 18,0 Mio. Tonnen
DK 2017 38,7 Mio. Tonnen | 2018 37,4 Mio. Tonnen

Da nur 48 Prozent der Dieselmengen in den Tankstellenmarkt gehen, entwickelte sich der Tankstellenmarkt wie folgt:

OK 2017 24,2 Mrd. Liter | 2018  23,8 Mrd. Liter
DK 2017 22,0 Mrd. Liter | 2018 21,2 Mrd. Liter
Gesamt 2017 46,2 Mrd. Liter | 2018 45,0 Mrd. Liter

Wie die Zahlen zeigen, ist der OK- und DK-Konsum in 2018 im Tankstellenbereich um 2,5 Prozent geschrumpft. Dies entspricht 1,1 Milliarden Litern. Beim Dieselabsatz haben die Autobahntankstellen am meisten Umsatz verloren, da die hohen Tankstellenpreise an den Autobahnen viele Transportunternehmen davon abhalten dort zu tanken.
Wie geht es mit den Rohölpreisen in 2019 weiter?Für 2019 gibt es einige Unbekannte. Die OPEC hat eine Fördermengenkürzung beschlossen, die allerdings im April/Mai wieder überprüft werden soll. Diese Fördermengenkürzung ist in den aktuellen Börsennotierungen für Rohöl eingepreist. Zudem bleibt es spannend, ob es den Amerikanern gelingt, die erheblichen Fracking-Mengen über Pipelines an die jeweiligen Küstenstandorte der USA zu transportieren und diese Mengen auch zu exportieren.
Für 2019 wird ein Anstieg der US-Ölproduktion um rund 1,6 Millionen Barrel am Tag erwartet. Die US-Frackingöl-Quellen lassen sich relativ schnell und flexibel durch das Anwerfen weiterer Bohranlagen in der Produktion hochfahren. Dass die USA als Ölversorger der Welt immer bedeutender werden, zeigen auch folgende Zahlen für Deutschland: In den ersten 10 Monaten des Jahres 2018 wurden 2,8 Millionen Tonnen Rohöl aus den Vereinigten Staaten nach Deutschland importiert. Damit sind die USA inzwischen der siebtgrößte Rohöllieferant Deutschlands. Im Wesentlichen hat der Irak Marktanteile bei den Rohöllieferungen nach Deutschland an die USA abgegeben.
Der Stabilität des Rohölpreises hat auch in den letzten beiden Jahren geholfen, dass Venezuela aufgrund seiner wirtschaftlichen Situation quasi ein Totalausfall im Rohölsektor ist. Der Iran-Boykott wurde teilweise von den Amerikanern wieder gelockert, indem die USA mehr Ländern als erwartet zugestand, iranisches Öl zu kaufen.
Auf der anderen Seite bleibt die Nachfrage eine große Unbekannte. Zurzeit rechnet man mit einem Nachlassen der Weltkonjunktur in 2019, bedingt durch die Handelskriege, die über Zölle von den USA mit China und Europa geführt werden oder geführt werden könnten. Hinzu kommen die Unsicherheiten aus dem Brexit, die ebenfalls auf der Weltwirtschaft lasten. Eine schleppend laufende Weltwirtschaft führt auch zu einem niedrigeren Mineralölverbrauch. Da von der Angebotsseite keine Mengenreduzierung in nennenswertem Umfang zu erwarten ist und auf der anderen Seite die Nachfrage schwächeln könnte, sieht man zurzeit für 2019 den Rohölpreis für die Brentware zwischen 55 und 70 Dollar, wobei auch ein zeitweiliges Absinken unter die 55 Dollar- bzw. über die 70-Dollar-Marke möglich ist, wenn gewisse politische Umstände eintreten. Den Euro-Dollar-Wechselkurs zu prognostizieren ist nicht möglich.
Wenn man diese Erwartungen beim Rohölpreis auf den Tankstellenpreis in Deutschland überträgt, so sollten sich in 2019 die Tankstellenpreise bei Super E5 zwischen 1,25 und 1,45 Euro und bei Diesel zwischen 1,10 und 1,30 Euro bewegen. Somit sollten die Tankstellenpreise in 2019 in etwa auf dem Preisniveau des Jahres 2017 liegen.   Da die Neuwagen, die in den letzten Jahren und auch im Jahr 2019 in den Markt kommen, immer mehr Altfahrzeuge ersetzen und die Neufahrzeuge effizienter sind, sollte der Konsum auch in 2019 leicht sinken. Wenn die Tendenz des Jahres 2018 anhält, sollte der Tankstellenmarkt bei OK auf 23,6 Milliarden Liter, bei DK auf 20,8 Milliarden Liter und insgesamt auf 44,6 Milliarden Liter sinken. Dies entspräche einem Verbrauchsrückgang von ca. 1,5 Prozent.