Zum Jahresende 2016 greift die Auflösung des lange Jahre von BP Europa und Rosneft betriebenen Ruhr Oel Joint Ventures. In der Folge übernimmt das russische Unternehmen Rosneft die bisher gemeinsam mit BP gehaltenen Ruhr Oel Anteile an den Raffinerien Bayernoil in Neustadt von 25 Prozent sowie der MiRO in Karlsruhe mit 24 Prozent und der PCK in Schwedt mit 37,5 Prozent. BP ist ab dem 01.01.2017 alleiniger Eigentümer der Raffinerie in Gelsenkirchen sowie der Raffinerie in Lingen. Rosneft hatte bereits 2016 die Beteiligung der Total an der PCK Raffinerie in Schwedt übernommen.
Am Jahresende 2016 kündigte auch die Shell an, dass sie in Schwedt aussteigt und ihren Anteil an die Varo-Energie abgibt. Die Varo-Energie ist bereits mit 45 Prozent an der Bayernoil Raffinerie beteiligt. Varo-Energie ist ein Joint Venture des Rohstoffhändlers Vitol und dem Finanzinvestor Carlyle.
Somit bleibt viel Bewegung im Raffineriemarkt. Neben den etablierten Raffineriebetreibern u.a. BP in Gelsenkirchen und Lingen, Shell in Wesseling/Godorf und Total in Leuna sind jetzt auch andere Raffineure in Deutschland tätig. Rosneft ist das größte russische Ölunternehmen, das seit 2017 auch in Deutschland mit eigenen Raffineriebeteiligungen tätig ist. Neben der Varo bzw. Vitol ist auch Gunvor als ein weiterer internationaler Rohstoffhändler vor drei Jahren, mit der Übernahme der Raffinerie in Ingolstadt, in den Raffineriesektor in Deutschland eingestiegen. Die Raffinerielandschaft wurde in den letzten Jahren in Deutschland in Bezug auf die Betreiber und den Vertrieb der Produkte deutlich vielfältiger.