Wie eine Umfrage zeigte bleibt Carsharing in Deutschland unbeliebt. Auch die Angst vor den autonomen Autos hat in Deutschland zugenommen.

Die Beratungsgesellschaft Arthur D.Little hat eine Umfrage zu Carsharing und autonomen Fahren durchgeführt. Interessanterweise hat sich die Einstellung der Deutschen zum eigenen Auto kaum geändert. Für knapp die Hälfte der bis zu 44 Jahre alten Führerscheininhaber in Deutschland ist es immer noch wichtig, ein Auto zu besitzen. Im höheren Alter nimmt die Bedeutung dagegen ab. Von den 45- bis 60-jährigen Befragten sehen noch knapp ein Drittel den Autobesitz als wichtig an und ab 60 Jahren sind es nur 25 Prozent. Eine Minderheit scheint auch bereit zu sein, sich ein Auto mit anderen zu teilen. Arthur D.Little hat in 13 Ländern 80.000 Personen zu diesem Thema befragt. Rund 16% der Befragten gaben an, bei einem Carsharingdienst angemeldet zu sein. Weitere gut 9 Prozent gaben an, bei zwei oder mehr Carsharingdiensten registriert zu sein. Die tatsächliche Nutzung liegt allerdings unter dieser Registrierungszahl.

Das Auto zu teilen sei daher weiterhin ein Randphänomen, so Arthur D. Little. „In der öffentlichen Wahrnehmung steht Carsharing oft im Fokus. Doch ist es vielen Menschen immer noch wichtig, ein Auto zu besitzen“, sagt Klaus Schmitz, Partner bei Arthur D. Little und Mitinitiator der Umfrage. „Fahrzeuge mit anderen zu teilen bleibt eine Nische. Das wird sich erst ändern, wenn Autos tatsächlich autonom fahren. Dann wird das Carsharing anderen Transportarten mit Macht das Wasser abgraben“. Das zeigt sich laut dem Berater in den Umfrageergebnissen zum möglichen Einsatz autonomer Fahrzeuge in der Zukunft: 44 Prozent der Befragten würden ein autonomes und mit anderen geteiltes Auto für Kurzstreckenfahrten nutzen und dafür das eigene Auto stehen lassen. Rund ein Drittel würde mit autonomen Autos den öffentlichen Nahverkehr und 22 Prozent Taxifahrten ersetzen.

Allerdings haben automatisiert fahrende Autos an Vertrauen verloren. Vor drei Jahren gaben noch 64 Prozent der Befragten an, vollständig autonome Autos „bestimmt“ oder „vielleicht“ nutzen zu wollen. In der diesjährigen Umfrage erreichte dieser Anteil im Durchschnitt der 13 Länder nur noch 57 Prozent. In Deutschland ist gerade einmal die Hälfte der Menschen bereit, in ein vollkommen autonomes Auto einzusteigen. Noch weniger sind es im Ländervergleich nur in Frankreich. Dort vertrauen nur 47 Prozent der Befragten automatisierten Autos. Laut Arthur D. Little müssen die Anbieter solcher Autos daher alles daran setzen, autonome Fahrzeuge besonders zuverlässig zu machen. „Wir gehen davon aus, dass autonome Autos um den Faktor 100 sicherer fahren müssen als der Mensch. Ansonsten wird es schwierig, die Kunden von dieser Technik zu überzeigen“, so Arthur D. Little in seiner Studie.