2030 soll die Feststoffbatterie die Serienreife haben – Northvolt hofft auf Natrium-Ionenbatterie

Die Feststoffbatterie soll auf Dauer der nächste größere Schritt in der Elektromobilität sein und die Lithium-Ionen-Batterie ablösen. Europas größter Autobauer Volkswagen ist laut Handelsblatt bei einer Serienfertigung von Feststoffzellen ein gutes Stück weitergekommen. Zusammen mit ihrem US-Partner Quantumscape haben die Wolfsburger einen wichtigen Test für die Marktreife eines neuen Superakkus bestanden. Demnach schaffte ein Prototyp der beiden Firmen mehr als 1.000 Ladezyklen, was zusammengezählt einer Lebensdauer von etwa 500.000 gefahrenen Kilometern entsprechen würde.

Die Elektrolyte sind in der Feststoffbatterie nicht flüssig, sondern fest und in Schichten übereinander angeordnet. Neben der hohen Lebensdauer erreichte diese Batterietechnik auch eine hohe Energiedichte. Ein Auto, das heute zwischen 500 und 600 Kilometern Reichweite schafft, könnte so im Bestfall auf 800 Kilometer und mehr kommen.

Bei den Ladezeiten zielen die beiden Hersteller auf weniger als 15 Minuten für eine Ladestandfüllung von 10 auf 80 Prozent ab. Neben dem jetzt entwickelten ersten Prototyp sollen weitere Tests bei niedrigen Stückzahlen in 2024 erfolgen. Bis Ende 2025 sollen dann die Stückzahlen für den Test weiter erhöht werden und nach 2025 hofft man auf eine Serienfertigung. Auch andere Hersteller in China oder Japan arbeiten an der neuen Feststoffbatterie. Laut Handelsblatt hält es der Oxford Professor Dhir aus heutiger Sicht für wahrscheinlich, dass um das Jahr 2028 die ersten 10.000 Feststoffzellen auf dem Markt sein werden. Echte Massenproduktion sieht er branchenweit erst nach dem Jahr 2030.

Die Firma Northvolt plant den Einstieg ins Geschäft mit der Natrium-Ionen-Batterie.
Northvolt setzt auf eisenbasiertes Kathodenmaterial und möchte damit bei der Batterieherstellung unabhängiger von kritischen Materialien wie Lithium, Nickel, Mangan oder Kobalt werden. Zunächst sollen diese Natrium-Akkus in Energiespeichersysteme eingesetzt werden und in einem zweiten Schritt auch in E-Autos. Wann diese Technik allerdings eingesetzt werden kann, kommentierte Northvolt nicht, wobei eine mit den Plänen vertraute Person dem Handelsblatt sagte, dass dies 2027 oder 2028 wahrscheinlich sein könnte. Der Vorteil des Natrium-Akkus ist, dass es zu keinen Überhitzungen kommt und somit der Akku sicherer ist. Auf der anderen Seite ist die Energiedichte und damit die Leistungsfähigkeit von Natrium im Vergleich zu Lithium geringer.

Aktuell sieht es danach aus, dass die E-Autos noch einige Jahre brauchen, bis sie zu gleichen Preisen wie die Benziner im Markt angeboten werden können. Die ursprünglich einmal gehegte Hoffnung, dass die Kosten für die Herstellung der Batteriezelle rasch sinken würden, sind durch die steigenden Kosten für Batterierohstoffe nicht eingetreten. Auch die Feststoff- sowie die Natrium-Ionen-Batterie ist noch einige Jahre von der Markteinführung entfernt. Die Batterietechnik ist in der Entwicklung noch nicht so weit, dass der Preis, die Ladezeiten und die Reichweiten dem Wunsch der Kunden entsprechen. Die geplanten Entwicklungen zeigen, dass die heutige Lithium-Ionen-Batterie noch nicht das Ende der Fahnenstange ist. Welche Batterietechnik sich am Ende durchsetzt, ist noch nicht abzusehen. Fakt ist, dass die Lithium-Ionen-Batterie erst als der zweite Schritt in der Batterieentwicklung wahrgenommen wird und weitere Entwicklungen kommen werden.