Der MWV, jetzt umbenannt in „en2x Wirtschaftsverband Fuels und Energie e.V.“ hat die Zahlen zum Mineralölmarkt 2021 veröffentlicht. Zudem ist der EID mit dem sogenannten Tankstellen Spezial und weitergehenden Angaben zum Mineralölmarkt erschienen.

Der Mineralölkonsum hat sich insgesamt wie folgt entwickelt:

OK DK Gesamt
2021/ Mio. t 16,50 35,20 51,70
2020/ Mio. t 16,20 35,10 51,30
2019/ Mio. t 18,00 37,80 55,80
2018/ Mio. t 17,83 37,48 55,31
2017/ Mio. t 18,30 38,70 57,00
2016/ Mio. t 18,25 37,90 56,15
2015/ Mio. t 18,20 36,75 54,95
2014/ Mio. t 18,50 35,60 54,10
2013/ Mio. t 18,40 34,84 53,25
2012/ Mio. t 18,50 33,70 52,20

 

Die vorstehenden Zahlen zeigen, dass die Mobilitätsbeschränkung sowie diverse Corona-Maßnahmen in 2020 und 2021 entsprechende Spuren im Mineralölmarkt hinterlassen haben.

Sofern in 2022 nicht erneut scharfe Corona-Maßnahmen erforderlich werden, so wäre folgender Konsum zu erwarten:

OK 17 Millionen t
DK 36 Millionen t
Ges 53 Millionen t

 

Aufgrund der hohen Mineralölpreise und des zunehmenden Tanktourismus, insbesondere im Osten in Richtung Polen, wird der Mineralölmarkt nicht wieder das Niveau von 2019 oder 2018 erreichen. 2017 war mit Sicherheit der höchste OK/DK-Konsum, den wir in der BRD jemals hatten. Wir gehen davon aus, dass circa 48 Prozent der DK-Mengen über Straßen- und Autobahntankstellen abgesetzt werden.

In Liter umgerechnet sehen wir folgende Zahlen:

OK DK Gesamt
2021/ Mio. t 21,85 19,85 41,70
2020/ Mio. t 21,45 19,93 41,40
2019/ Mio. t 23,84 21,47 45,33
2018/ Mio. t 23,60 21,30 44,90
2017/ Mio. t 24,26 22,00 46,20
2016/ Mio. t 24,20 21,50 45,70
2015/ Mio. t 24,10 20,90 45,00
2014/ Mio. t 24,50 20,20 44,70
2013/ Mio. t 24,30 19,80 44,10
2012/ Mio. t 24,50 19,10 43,60

 

In den vergangenen Jahren ist der Bestand an Kraftfahrzeugen stetig gewachsen.

01.01.2016 45,0 Millionen Pkws
01.01.2018 46,4 Millionen Pkws
01.01.2022 48,5 Millionen Pkws

 

Dass dennoch der Verbrauch gesunken ist, unterstreicht die Tatsache, dass die Fahrzeuge immer effizienter wurden. Nach Erhebungen des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt, hat sich das Mobilitätsverhalten Pandemie-bedingt verändert. Die Angst vor Ansteckungen schränkt die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln ein und hat den Einsatz des Autos als Mobilitätsroutine erhöht, so die DLR in einer Studie vom Dezember 2021. Vor der Pandemie hatte lediglich die Hälfte der Befragten angegeben, ausschließlich das Auto für die Mobilität zu nutzen. Dieser Wert ist in der Zeit der Pandemie auf 60 Prozent gestiegen. Auf der anderen Seite waren im Sommer 2021 die Hälfte der Beschäftigten im Homeoffice. Im Januar 2022 liegt der Anteil bei 43 Prozent mit sinkender Tendenz.

Auch hier bleibt abzuwarten, wie sich das Mobilitätsverhalten mit dem Ende der Pandemie entwickeln wird und wie stark der Tanktourismus in den Nachbarländern durch die hohe CO2-Bepreisung in Deutschland zunimmt.

 

Wie sah die Entwicklung an der Straße aus?
Laut Energieinformationsdienst (EID) entwickelten sich die Straßentankstellen wie folgt:

01.01.2021 14.099 Tankstellen
01.01.2020 14.100 Tankstellen
01.01.2019 14.099 Tankstellen
01.01.2018 14.118 Tankstellen
01.01.2017 14.152 Tankstellen
01.01.2016 14.176 Tankstellen
01.01.2015 14.209 Tankstellen
01.01.2014 14.272 Tankstellen

 

Wie die vorstehende Statistik zeigt, hat sich bei den Tankstellen wenig getan. In den letzten drei Jahren sind kaum Tankstellen ausgeschieden. Selbst bezogen auf einen Zeitraum von fünf Jahren ist der Tankstellenmarkt nur um rund 75 Tankstellen geschrumpft.

Wenn wir von den 41,7 Milliarden Liter Tankstellenumsatz ca. 1,3 Milliarden Liter Autobahnabsatz abziehen, bleibt ein Umsatz an der Straße von 40,4 Milliarden Liter. Bezogen auf die 14.099 Tankstellen ergibt sich ein Durchschnittsabsatz von 239.000 Liter je Monat. Vor der Pandemie lag der Durchschnittsabsatz bei 260.000 Liter je Monat und Tankstelle.